Ein kunterbuntes Jahr

„Chaotisch, lustig und kunterbunt“, so beschreibt Lena Just strahlend ihren Alltag in der Kita. Die 19-jährige Abiturientin arbeitet seit August letzten Jahres als FSJlerin in der Nestgruppe der Kita „Kiek in den Busch“ der Lebenshilfe Unterer Niederhein. Dort betreut sie die Kleinsten zwischen vier Monaten und drei Jahren. „Wir begleiten die Kinder beim Entdecken, Ausprobieren und Erfahrungen sammeln“, erzählt Lena Just von ihren Aufgaben. „Sie haben andere Bedürfnisse als die älteren Kinder, darin unterstützen wir sie.“ Ihre Vorliebe für Erziehungswissenschaften ist ihr quasi schon mit in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutter ist auch Erzieherin, da hat sie viel über diesen Beruf mitbekommen. Außerdem ist sie zu Hause mit einem Pflegekind aufgewachsen. Damit war auch in der Schule die Entscheidung für den Leistungskurs Pädagogik schnell gefallen. „Mit Kindern zu arbeiten ist einfach wunderbar, sie akzeptieren einen so, wie man ist“, schwärmt Lena Just. „Das möchte ich auf jeden Fall auch in Zukunft weiter machen, da bin ich mir nun ganz sicher“. Dafür wird sie im Sommer ihre Ausbildung zur Erzieherin am Berufskolleg Bocholt beginnen.

Anders erging es da Niklas Möller. Für ihn gab es vor seinem freiwilligen Jahr wenig Berührungspunkte mit Kindern. „Trotzdem stand für mich schon immer fest, dass ich mit Kindern zu tun haben möchte“, berichtet der 20-Jährige. „Aber wie das aussehen könnte, das wusste ich noch nicht genau.“ Ein Freund empfahl ihm daraufhin ein FSJ in der Lebenshilfe-Kita, um die Praxis kennenzulernen. Außerdem gewann er Zeit, um herauszufinden, ob sein angedachtes Studienfach Kindheitspädagogik auch wirklich das Richtige für ihn ist. Heute kann er sagen, dass ihn dieses Studium immer noch interessiert. Aber ob er es irgendwann studieren wird, lässt sich Niklas Möller noch offen. Denn die Zeit in der Kita hat seine Pläne verändert. Er möchte zuerst eine dreijährige praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher machen. „Und dafür darf ich hier in der Kita bleiben“, ist der angehende Auszubildende glücklich. „Hier bin ich angekommen, hier fühle ich mich wohl und komme sehr gerne zur Arbeit.“

Das Freiwillige Jahr hat Lena Just und Niklas Möller für ihre berufliche Zukunft gestärkt. Doch nicht nur über ihre konkreten weiteren Ausbildungsschritte sind sie sich nun im Klaren. Auch ihre Persönlichkeit ist in dieser Zeit gereift. „Wir sind fest in das Team integriert und wurden von den Kollegen in alle Entscheidungen mit einbezogen“, schwärmen beide vom guten Teamgeist in der Lebenshilfe-Kita. „Wer gerne mit Menschen arbeitet, sich ausprobieren oder orientieren möchte, der ist hier mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr genau richtig.“ Doch nicht nur in den sechs Kitas der Lebenshilfe Unterer Niederrhein ist ein Freiwilliges Jahr möglich. Auch in Wohneinrichtungen oder Werkstätten für Menschen mit Handicap werden immer motivierte Freiwillige gesucht.

Infobox: Infos zum Freiwilligen Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein gibt es im Internet unter www.LHUN.de oder bei Jutta Lammers 02851 920 104, jutta.lammers@LHUN.de