17. Aug 2021
In einer eigens dafür eingerichteten Werkstatt bringt das Team der Kita „Kartäuserweg“ ihren Kindern auf spielerische Art und Weise den Einsatz von Gebärden, Bildkarten und elektronischen Hilfsmitteln näher.
„Mittendrin statt nur dabei!“, besser könnte man das bunte Treiben in der Werkstatt für Unterstützte Kommunikation in der Lebenshilfe Kita am Kartäuserweg gar nicht beschreiben. „Hier findet jedes Kind seinen Platz“, weiß Nicole Hüsch, Sprachtherapeutin in einer Heilpädagogischen Gruppe der Kita. „Hinter Gebärden, elektronischen Hilfsmitteln oder Bildkarten versteckt sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, wenn es darum geht, die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder zu erweitern.“ Jonas ist auf jeden Fall begeistert von dem Angebot. Schnell hat der 4-Jährige begriffen, dass ein Schwall an wunderschönen Seifenblasen immer durch Tastendruck ausgelöst wird. „Das ist ein gutes Beispiel für Lernen am Erfolg“, erläutert Nicole Hüsch. „Und sehr hilfreich für die sprachliche und interaktive Entwicklung.“
An insgesamt neun Stationen können die Kinder mit verschiedensten motorischen und kognitiven Fähigkeiten anhand des Einsatzes der unterschiedlichen Medien und Hilfsmittel lernen, dass sie selbst etwas bewirken können. „Dafür ist Jonas ein gutes Beispiel“, erklärt Nicole Hüsch. „Er macht die Erfahrung, dass er mit seiner Handlung etwas bewirken; in diesem Fall das Erzeugen von Seifenblasen.“ Der inklusiven Kita ist es ein großes Anliegen, den Kindern mithilfe der Unterstützten Kommunikation möglichst viel Selbständigkeit, Kontakte mit anderen Kindern und Selbstverwirklichung zu ermöglichen. So nehmen sie langsam wahr, dass sie Einfluss auf ihr Umfeld nehmen können.
Die ersten Erfahrungen mit einer Werkstatt für Unterstützte Kommunikation machte die Lebenshilfe Kita in der Weseler „Schule am Ring“, einer Schule für Menschen mit besonderem Förderbedarf. „Die Schule hat uns in den letzten Jahren regelmäßig zu einem Besuch ihrer Werkstatt eingeladen“, erzählt Nicole Hüsch. „Da durften sich unsere Kinder ausprobieren und Erfahrungen sammeln.“ Da im letzten Jahr ein Zusammentreffen coronabedingt nicht möglich war, hat sich die Sprachtherapeutin zusammen mit ihrer Kollegin Sarah Lossin für den Aufbau einer eigenen Werkstatt entschieden. Eine Entscheidung, deren Umsetzung sehr zeit- und arbeitsintensiv war: „Die Hilfsmittel mit den richtigen Inhalten zu füllen und die thematisch passenden Spiele zu entwickeln, bedurfte einer aufwendigen Vorbereitung. Aber das Lachen und der Spaß an der Interaktion war die Mühen wert.“